Ratgeber für ein Leben ohne Milch
Informationen für Betroffene mit Milchallergie und LaktoseintoleranzMilch und milchhaltige Produkte gehören in der westlichen Kultur zu den Grundnahrungsmitteln. Die Vereinten Nationen (FAO) und der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) haben den 1. Juni zum Weltmilchtag ernannt.
Doch obwohl Milch in vielen europäischen Ländern zur Essenskultur gehört, sollte man wie bei vielen anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs die Herkunft genauer hinterfragen. Denn um die Mengen an Milch zu produzieren, die weltweit verzehrt werden, braucht es weitere Tiere, die u. U. unter nicht artgerechten Bedingungen Milch geben. Unabhängig von einer Milchallergie oder Laktoseintoleranz, könnte jeder seinen Milchkonsum aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes überdenken.
Verzicht auf Milch aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes
Milch gehört in Deutschland und in vielen anderen westlichen Kulturen zu den Grundnahrungsmitteln. Die EU hat eine Richtlinie erlassen, nach der die Milchproduktion europäischer Bauern auf den globalen Markt ausgerichtet werden soll. Das bedeutet, dass die Maximalmengen, die ein Milchbauer täglich produzieren darf, sukzessive erhöht wurden und die EU die Exporte von Milch mit Subventionen fördert. Für die Bauern ist dieses Vorgehen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits können sie ihren Milchabsatz erhöhen, andererseits liegen die Milchpreise unter dem tatsächlichen Produktionswert. Tier- oder Umweltschutz in Bezug auf die Milchproduktion werden von der EU bisher nicht geregelt.
Verzicht auf Milch aus Gründen des Tierschutzes
Dass auch die klassische Milch aus dem Supermarkt von Kühen stammt, ist soweit bekannt. Doch nur die wenigsten machen sich wirklich Gedanken darüber, wie Milch heutzutage „produziert“ wird und ob der Verzehr von Milch aus Gründen des Tierschutzes überdacht werden sollte.
Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie trächtig ist. Dementsprechend werden Milchkühe mit knapp zwei Jahren zum ersten Mal besamt und geben ab diesem Zeitpunkt ihr Leben lang Milch. Nach der Geburt ihrer Kälbchen werden sie umgehend wieder besamt.
Eine Kuh, gibt so viel Milch, wie ihr Kälbchen benötigt, und das sind etwa acht Liter am Tag. Durch Züchtungen geben Milchkühe heute dreißig Liter und mehr Milch. Während eine Kuh Statistiken zufolge im Jahr 1995 bereits 5.400 Kilogramm Milch jährlich lieferte, waren es 2013 rund 7.000 Kilogramm, berichtet der Deutsche Tierschutzbund. Es kann zu schmerzhaften Euterentzündungen, Gelenkproblemen und Kalziummangel bei den Kühen kommen. Ganzjährige Stallhaltung, der Einsatz von Medikamenten sowie die Schlachtung nach der Melkzeit nach drei bis fünf Lebensjahren sind mögliche weitere Folgen der Massentierhaltung.
Verzicht auf Milch aus Gründen des Umweltschutzes
Kühe brauchen Platz und Futter, was Waldrodungen für zusätzliche Ackerflächen zur Folge hat und die Zerstörung der biologischen Vielfalt nach sich ziehen kann. Die Ackerflächen wiederum benötigen mehr Wasserressourcen. Des Weiteren kommt es zu Überdüngungen, zu einem übermäßigen Einsatz von Pestiziden. Durch der gesteigerten Zahl an Kühen werden mehr Klimagase freigesetzt. Diese Faktoren können Gründe für den Verzicht auf Milch aufgrund des Umweltschutzes sein.
Durch den großen Bedarf an Futtermitteln für Milchkühe werden Ackerflächen in Schwellen- und Armutsländer ausgegliedert. Auch dort wird die Artenvielfalt bedroht. Ein weiterer Aspekt ist der Nahrungsmittelanbau in diesen Ländern. Das Wasser für das Ackerland steht dann nicht mehr dem Getreideanbau etc. zur Verfügung.
Sabrina Mandel
Milch und milchhaltige Produkte gehören in der westlichen Kultur zu den Grundnahrungsmitteln. Die Vereinten Nationen (FAO) und der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) haben den 1. Juni zum Weltmilchtag ernannt.
Doch obwohl Milch in vielen europäischen Ländern zur Essenskultur gehört, sollte man wie bei vielen anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs die Herkunft genauer hinterfragen. Denn um die Mengen an Milch zu produzieren, die weltweit verzehrt werden, braucht es weitere Tiere, die u. U. unter nicht artgerechten Bedingungen Milch geben. Unabhängig von einer Milchallergie oder Laktoseintoleranz, könnte jeder seinen Milchkonsum aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes überdenken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt generell eine fett-, zucker- und salzarme Ernährung. Lebensmittel wie Obst und Gemüse sollten ebenso zu den täglichen Nahrungsmitteln gehören wie Getreide- und Vollkornprodukte. Milch liefert einen hohen Anteil essenzielles Kalzium und wertvolle Vitamine, weshalb auch milchhaltige Produkte zur Liste der gesunden Lebensmittel zählen – der Fett- und Zuckergehalt sollte allerdings beachtet werden. Fisch, Fleisch und Eier eignen sich aufgrund ihrer einzigartigen Nährstoffkombinationen für eine vollwertige und gesunde Ernährung, sollten jedoch in Maßen verzehrt werden.
Verschiedene Zusätze und synthetisch hergestellte Substanzen finden sich in einer Vielzahl unserer täglichen Nahrungsmittel und können bei einigen Menschen Allergien auslösen. Im Zusammenhang mit dem Begriff Lebensmittelallergie hört man auch von den Krankheitsformen der Milchallergie und der Laktoseintoleranz, die häufig synonym verwendet werden. Allerdings ist eine Milchallergie medizinisch gesehen eine grundlegend andere Erkrankung als eine Laktoseintoleranz, obwohl die Symptome sehr ähnlich sind. Um die Symptome und Ursachen behandeln zu können, muss differenziert werden, ob es sich bei der Erkrankung um eine Milchallergie oder eine Laktoseintoleranz handelt.